Wimpernlifting und Wimpernlaminierung sind heutzutage äußerst beliebte Behandlungen weltweit geworden. Jede Frau wünscht sich schöne, geschwungene Wimpern, aber nicht jede ist bereit, auf künstliche Wimpernextensions zurückzugreifen. Hier kommt das Wimpernlifting ins Spiel – eine großartige, schonende Alternative. Doch obwohl die Prozedur auf den ersten Blick einfach erscheint, gibt es zahlreiche Feinheiten, die beachtet werden müssen, um die natürlichen Wimpern nicht zu schädigen und das beste Ergebnis zu erzielen. In diesem Artikel werde ich einige grundlegende Regeln für den perfekten Wimpernschwung erläutern.
1. Kundenanalyse vor dem Lifting
Bevor Sie mit der Prozedur beginnen, legen Sie die Kundin nicht sofort hin. Es ist wichtig, zuerst folgende Punkte zu analysieren:
- Kundenwünsche: Was erwartet die Kundin vom Ergebnis?
- Augenform: Je nach Form der Augen kann der Schwung variieren.
- Wimpernstärke: Wie dick sind die Wimpern und wie stark ist die Kutikula?
- Wachstumsrichtung der Wimpern: Dies beeinflusst, welches Silikonpad am besten geeignet ist.
2. Analyse der Augenpartien
Untersuchen Sie das Auge nicht als Ganzes, sondern in Zonen:
- Innerer Augenwinkel
- Mittlerer Bereich
- Äußerer Augenwinkel
Diese Zonen bestimmen die Feinheiten der Lifting-Technik, die Sie anwenden.
3. Auswahl der richtigen Silikonpads
Es gibt viele verschiedene Silikonpads auf dem Markt, die je nach gewünschtem Effekt verwendet werden. Grundsätzlich gibt es drei Hauptkategorien:
- Gerader Schwung nach oben (L): Diese Pads erzeugen eine gerade Biegung.
- Leichte Biegung (C): Ideal für einen sanften, natürlichen Schwung.
- Starke Biegung (D): Für einen dramatischen Schwung.
Nachdem Sie die Augenform und die Wimpernbeschaffenheit analysiert haben, können Sie die passenden Pads auswählen.
4. Passende Silikonpads für verschiedene Augenformen
- Tiefliegende Augen: Bei dieser Augenform sollte der Schwung nicht zu stark sein, um zu verhindern, dass die Wimpernspitzen gegen den Knochen stoßen. Eine leichte, aber sichtbare Biegung ist ideal.
- Nach unten gerichtete Augen: Hier sollten Sie den äußeren Augenwinkel optisch anheben, indem Sie den inneren und äußeren Augenwinkel der Pads tauschen.
5. Wimpernwachstumsrichtung
Je nach Wuchsrichtung der natürlichen Wimpern wählen Sie das passende Pad:
- Nach unten wachsende Wimpern: Verwenden Sie stark geschwungene Pads, um einen schönen Aufwärtsschwung zu erzielen.
- Gerade wachsende Wimpern: Klassische Pads wie S und M sind hier am besten geeignet.
- Nach oben wachsende Wimpern: Hier ist Vorsicht geboten, um nicht zu viel zu liften. Wählen Sie Pads mit einer moderaten Biegung.
6. Steuerung der Einwirkzeit
Die Einwirkzeit hängt von der Dicke und Beschaffenheit der Wimpern ab. Um ein gleichmäßiges Ergebnis zu erzielen, arbeiten Sie in Zonen:
- Innerer Augenwinkel: Verkürzen Sie die Einwirkzeit um eine Minute.
- Mittlerer Bereich: Normale Einwirkzeit.
- Äußerer Augenwinkel: Verlängern Sie die Einwirkzeit um eine Minute für einen stärkeren Schwung.
7. Ausrichtung des Klebens
Die Kleberichtung der Wimpern beeinflusst das Endergebnis:
- 90-Grad-Winkel: Dies ist die Standardausrichtung für maximale optische Länge.
- 110-Grad-Winkel: Für einen speziellen Effekt können Sie den Schwung stärker ausrichten.
8. Stretching der Wimpern
Es ist wichtig, die Wimpern vom Ansatz bis zur Spitze zu strecken und nicht nur zu kleben. Beginnen Sie mit der unteren Reihe und arbeiten Sie sich nach oben.
9. Anagenphase beachten
Wimpern in der Anagenphase (Wachstumsphase) erreichen oft nicht das Pad und wachsen später weiter. Dies kann nach ein paar Wochen zu einem ungleichmäßigen Schwung führen. Erklären Sie der Kundin, dass eine erneute Behandlung nach etwa vier Wochen nötig ist, um ein gleichmäßiges Ergebnis zu erzielen.
10. Parallelität sicherstellen
Alle Wimpern sollten parallel und im richtigen Winkel geklebt werden. Überprüfen Sie das Ergebnis mit einem Spiegel oder einem Foto, um sicherzustellen, dass die Wimpern gleichmäßig ausgerichtet sind.
11. Richtiges Auftragen des Liftingmittels
Um den gewünschten Schwung zu erzielen, tragen Sie das Liftingmittel je nach Zone unterschiedlich auf:
- Innerer Augenwinkel: Behandeln Sie nur 20% der Wimpernoberfläche.
- Mittlerer Bereich: Bis zu 60%.
- Äußerer Bereich: Bis zu 80%, um den äußeren Augenwinkel stärker zu liften.
Fazit
Diese Anleitung gibt Ihnen einen ersten Einblick in die Feinheiten der Wimpernlaminierung. Es ist wichtig, ständig an den eigenen Fähigkeiten zu arbeiten und neue Techniken zu erlernen, um die besten Ergebnisse zu erzielen. Wenn Sie tiefer in die Materie eintauchen und Ihre Qualifikationen erweitern möchten, biete ich Ihnen die Möglichkeit, meinen vollständigen Kurs zu erwerben – online als E-Book mit Videoanleitung oder live in Augsburg.